EHC Waldkraiburg "Die Löwen" Bayernliga

Entscheidungsspiele gegen Pfronten: „Das wird ein absoluter Kampf!“


Der selbst von vielen Pessimisten für unmöglich gehaltene Augenblick ist gekommen. Der EHC Waldkraiburg, Eishockeymeister aus dem Jahr 2008, steht vor seinen entscheidenden, letzten drei Spielen um den Abstieg aus der Bayernliga. Nach Erreichen des dritten Platzes der Abstiegsgruppe B treffen die „Löwen“ von Mitch Pohl am Freitag, ab 19:45 Uhr im heimischen Stadion, im ersten Spiel der „best-of-three“-Serie auf die „Falcons“ vom EV Pfronten. Da gilt es für jeden Einzelnen der Industriestädter, sich wieder auf seine Fähigkeiten und Tugenden zu besinnen, alte Stärke zu beweisen und für den Klassenerhalt zu kämpfen- wie ein echter Löwe eben.

„Spielerische Glanzpunkte wird man in den kommenden Spielen weniger erwarten können“ prophezeit EHC-Trainer Mitch Pohl schon vor den Vergleichen mit dem EVP. „Jetzt spielt die Nervosität nämlich eine große Rolle; da geht es nur noch darum, wer bereit ist, mehr zu ackern. Das wird ein absoluter Kampf“ so der 42-Jährige weiter. Der EHC hat gegen die „Falcons“ auf dem Papier zwar eigentlich die Nase vorn: Waldkraiburg gewann beide Spiele der Vorrunde (6:5 und 13:3)- die Erfahrung der abstiegskampferprobten Ostallgäuer lässt den Trainer der „Löwen“ aber eine erste Warnung aussprechen: „Pfronten ist mit der Situation vertraut, die werden jetzt kämpfen, beißen, spucken und mit allem dagegenhalten. Da müssen wir bereit sein, uns den Allerwertesten aufzureißen! Denn eine Mannschaft wie Pfronten kann man nicht im vorbeigehen schlagen“ erklärt Pohl. Die Erfahrung dürfte wirklich ein bedeutendes Plus sein, für die Mannschaft von Harald Waibel. Auch in den vergangenen beiden Spielzeiten belegte der EVP nach der Vorrunde einen der letzten drei Tabellenplätze, bewerkstelligte aber immer den Klassenerhalt.

Für die Mannschaften aus dem Mittelfeld der Vorrundentabelle ist es jetzt wohl am schwierigsten; genau jene, bei denen lange nicht sicher war, wohin die Reise in dieser Saison gehen würde. In Sachen Planungssicherheit hatten es Teams wie Dorfen, Pfronten oder Dingolfing, bei denen die Saison schon recht früh entschieden war, etwas leichter, meint der „Löwen“-Trainer: „das ist in der jetzigen Situation genau das Hinterlistige gegen Pfronten. Die einen Mannschaften kämpfen lange um Platz 8, die anderen lassen die Runde nur noch dahinplätschern und konzentrieren sich schon voll auf die Abstiegsrunde“ so Pohl. Dass dies ein probates Mittel sein kann, bewies der ESC Dorfen, der nach einer durchwachsenen Saison mit einer starken Leistung in der Gruppe B (vier Siegen aus sechs Spielen) das Abstiegsgespenst bereits vorzeitig vertreiben konnte.

Dem EHC gelang das nicht. Drei Niederlagen- eine davon erst nach Penalty-Schießen- und drei Siege häuften die „Löwen“ während ihrer Gruppenphase an. Das waren zwei Punkte zu wenig, um sich mit Platz 2 vorzeitig in die Sommerpause verabschieden zu können. Grund zur Freude gab es am letzten Sonntag aber trotzdem. Nicht nur, weil man das Derby beim ESC Dorfen mit 6:2 gewinnen konnte, sondern auch die Art und Weise, wie dieser Sieg zustande kam, stimmt zuversichtlich: „Dorfen war ein ganz lustiges Spielchen. Die Jungs haben wirklich gut gespielt. Besonders der dritte Sturm mit Harald Nuss, Thomas Rott und Dominik Bahner hat mir gefallen. Den werde ich auch sicher nicht ändern“ erklärt Mitch Pohl. Zu Recht, schließlich gingen fünf der 13 vergebenen „Scorerpunkte“ an den Sturm der „Jungspunde“, sie erzielten dabei die Hälfte aller „Löwen“-Tore beim ESC Dorfen.

EHC-Coach Mitch Pohl hat etwas turbulentere Tage hinter sich. Wie traurigerweise zu häufig im Mannschaftssport und scheinbar besonders gerne in Waldkraiburg, wird bei sportlichem Misserfolg ja immer sofort der Trainer in Frage gestellt. Das ging natürlich auch am Rosenheimer Ex-Profi, der in Waldkraiburger auch stark in die Nachwuchsarbeit integriert ist und dort Strukturen aufbaut, für die sich die Leute, die im Augenblick am lautesten auf ihn schimpfen, in einigen Jahren wohl sicherlich nicht bei ihm bedanken werden, nicht unbemerkt vorüber. „Es wäre jetzt nicht richtig, das ganze einfach abzuschieben. Das ist nicht meine Art. Ich will mich lieber durchbeißen“ betont er. Das gilt es jetzt auch für den EHC Waldkraiburg in den Spielen gegen den EV Pfronten: durchbeißen und kämpfen- wie ein echter Löwe eben.

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EHC startet mit Niederlage gegen Pfronten


Die Luft wird dünner für den EHC Waldkraiburg. Mit 2:3 mussten sich die „Löwen“ am Freitagabend dem EV Pfronten geschlagen geben und starteten somit mit einer bitteren Niederlage in die „best-of-three-Serie“ ihrer Spiele gegen den Abstieg. Sollte am Sonntag in Pfronten kein Sieg folgen, um in der Serie wieder auszugleichen, ist die Saison vorüber, die Katastrophe perfekt und der EHC Waldkraiburg, Bayerischer Meister des Jahres 2008, steigt direkt ab in die Landesliga.

Pfronten war für den EHC Waldkraiburg in den letzten Jahren eigentlich immer ein mehr als dankbarer Gegner. In der Vorsaison gab es zwei Siege während der Vorrunde, ebenso waren die Industriestädter in der Zwischenrunde gegen die „Falcons“ dann erfolgreich. Auch in der aktuellen Spielzeit holte die Mannschaft von Trainer Mitch Pohl die volle Punktzahl; in Pfronten siegte der EHC in der letzten Sekunde mit 6:5, das Rückspiel ging deutlich an die Industriestädter: 13:3 hieß es am Ende für Waldkraiburg. Außerdem stellte der EVP in dieser Saison mit 191 Gegentoren die zweitschlechteste Abwehr und ebenso den zweitharmlosesten Angriff (82 Treffer). Die Favoritenrolle war vor dem Spiel somit klar auf Seiten der „Löwen“, sie wurden dieser in den ersten 30 Spielminuten aber bei weitem nicht gerecht. „Das wird ein absoluter Kampf“ hatte Trainer Pohl schon während der Woche vor den entscheidenden Spielen gewarnt, in denen bei vielen Spielern auch die Nervosität zu einem immer entscheidenderen Faktor werden dürfte. Der abstiegskampferprobte EV Pfronten nahm den Kampf von der ersten Spielminute an und ging früh in Führung, als Stefan Knöpfler die Allgäuer jubeln ließ. Von der blauen Linie schoss der Stürmer in Richtung EHC-Keeper Kevin Yeingst, der nach seiner guten Leistung am vergangenen Wochenende gegen Dorfen wieder das Tor der „Löwen“ hüten durfte. Bei Knöpflers abgefälschtem Schuss hatte der junge Keeper des EHC aber keine Chance (05:21). Wenige Minuten später hatten die Waldkraiburger Jan Loboda, Tobias Hanöffner, Markus Schütz und Martin Führmann jeweils den Ausgleich auf dem Schläger- zu fahrlässig gingen sie dabei aber mit ihrer Chancenauswertung um, bzw. scheiterten an EVP-Keeper Sven Rampf. Kurz vor der Pause sollte sich dies dann wie so häufig im Sport rächen, als Pfronten nach einem Lehrbuchhaften Konter mit Cody Purves und Sven Friedl zum zweiten Mal einnetzten konnte (19:46).

Mit 0:2 ging es ins zweite Drittel, die Statistiker dürften die Hoffnung für die „Löwen“ aber noch nicht aufgegeben haben, schließlich hatte Pfronten in seinen 30 Vorrundenspielen im Schnitt immer weniger als drei Tore erzielt- am Freitag sollte sich diese Statistik aber ändern, denn in Überzahl gelang der Mannschaft von Harald Waibel der dritte Treffer. Einen abgeprallten Schuss von Friedl passte Marco Rentzsch zu Benjamin Gottwalz und der traf ohne große Probleme (23:38). Jetzt waren die „Löwen“ endlich geweckt, zeigten besseres Eishockey als in den Minuten zuvor und demonstrierten, dass auch sie noch Tore schießen können gegen den EV Pfronten. Stefan Rohm machte den Anfang und traf nach überlegtem Zuspiel von Harald Nuss und Hanöffner zum 1:3-Anschlusstreffer (31:44). Nur drei Minuten später legte sich „Falcons“-Keeper Rampf selbst ein Ei, als er fertig brachte eine Schuss von Markus Schütz aus spitzem Winkel zwischen sich und dem Pfosten ins Tor rutschen ließ (34:45). Nur noch 2:3, die „Löwen“ von Mitch Pohl waren wieder dran und versuchten im letzten Drittel noch einmal alles, den Ausgleich zu erzielen. Tobias Hanöffner vergab dabei freistehend, Schütz traf nur den Pfosten, Eric Dylla und Nuss scheiterten allesamt am starken Keeper Rampf. Es sollte nichts mehr werden mit dem dritten Tor zum Ausgleich für den EHC Waldkraiburg und folglich blieb es bei der knappen 2:3-Niederlage gegen den EV Pfronten. Das Aufbäumen in den letzten 30 Minuten kam zu spät- um im Abstiegskampf zu bestehen, müssen die „Löwen“ im nächsten Spiel über 60 Minuten diesen Einsatz und Kampfgeist zeigen.

In der „best-of-three“-Serie liegt der EHC Waldkraiburg damit insgesamt mit 0:1 zurück, am Sonntag gastieren die „Löwen“ beim EV Pfronten. Gelingt der Mannschaft von Mitch Pohl dort ein Sieg, folgt am kommenden Freitag im Waldkraiburger Eisstadion das letzte, richtungsweisende Entscheidungsspiel. Entweder in Richtung Klassenerhalt oder in Richtung Abstieg.

Statistik: EHC Waldkraiburg : EV Pfronten 2:3 (0:2/2:1/0:0). Tore: 0:1, 05:21, Knöpfler St. (Häfele F., Steiner T.), 0:2, 19:46, Friedl S. (Purves C.), 0:3, 23:38, Gottwalz B. (Rentzsch M., Purves C.), 1:3, 31:44, Rohm St. (Hanöffner T., Nuss H.), 2:3, 34:45, Schütz M. Strafen: EHC Waldkraiburg: 6 Strafminuten, EV Pfronten: 8 Strafminuten.

EV Pfronten - EHC Waldkraiburg 6:5 n.P. (1:1 1:3 3:1),

d.h. Abstieg in die Landesliga

Och Lutz, das Leben geht weiter !!!